Digital cultures of technology and knowledge
Rechnen als Kunst und Wissenschaft in der Astronomie
Im 19. Jahrhundert verlor das Rechnen mehr und mehr seinen wissenschaftlichen Status – für Mathematiker war es trivial und für den Naturwissenschaftler ohne Bedeutung. Dagegen galt in der Astronomie nur derjenige als großer Wissenschaftler, der neben Beobachtung und Theorie auch die „Rechenkunst“ beherrschte.
Inhalt
Rechnen als Kunst und Wissenschaft: „Scientific Computing“ in der deutschen Astronomie 1870–1960.
- Digital cultures of technology and knowledge
- Digitale Technik- und Wissenskulturen
- Mathematik und Informatik
Bearbeitet von
PD Dr. Ulf Hashagen
Leitung Hauptabteilung Forschungsinstitut
Projektbeschreibung
Das Forschungsprojekt untersucht die Entwicklung des Rechnens in der deutschen Astronomie 1870–1960.
Das „wissenschaftliche Rechnen“ wird dabei (neben Beobachtung und Theorie) als dritte grundlegende Forschungsmethodologie der Astronomie analysiert, die schon vor der Erfindung des Computers sowohl für die Interpretation der Beobachtungsergebnisse als auch für die Theorieentwicklung unentbehrlich war. Dabei wird ein vergleichender Blick auf andere Wissenschaftssysteme sowie auf die Entwicklung des „Rechnens“ in anderen Disziplinen geworfen. Es ist eine umfassende Monografie in Arbeit, die 2022/23 erscheinen soll.
Veröffentlichungen
- Ulf Hashagen: Explicit versus Tacit Knowledge in Scientific Computing in Berlin (1870–1933). Oberwolfach Reports, 2012 9 (1), S. 148–150.
- Ulf Hashagen: Computers for Science-Scientific Computing and Computer Science in the German Scientific System 1870–1970. In: Mark Walker, Karin Orth, Ulrich Herbert und Rüdiger vom Bruch (eds.): The German Research Foundation 1920–1970. Stuttgart: Steiner 2013, S. 135–150.