Plakatsammlung
Angelehnt an seinen satzungsgemäßen Auftrag, spezialisierte sich das Deutsche Museum seit seiner Gründung auf Plakate zu technischen, industriellen und wissenschaftlichen Themen. Heute sammelt das Archiv Plakate unter dem Gesichtspunkt, inwieweit Anknüpfungspunkte zum Firmenschriftenbestand und zu Objekten des Hauses gegeben sind.
Aufbau der Sammlung
Plakate sind ein typisches Werbemittel, das üblicherweise auf Litfaßsäulen geklebt wird. Aufgrund ihrer Größe und Gestaltung sollen sie den zufälligen Betrachter neugierig machen, eine schnelle Information vermitteln und werbend wirken. Dabei kommt der Ästhetik eine hohe Bedeutung zu. Während die Plakate bis in die 1880er-Jahre von Druckern und Lithografen gestaltet wurden, beauftragten Firmen und Veranstalter seitdem zunehmend renommierte Künstler. Fachzeitschriften wie „Das Plakat“ (erschienen 1910–1921) diskutierten auf praktischer wie theoretischer Ebene die Anforderungen an ein gelungenes Design.
Die Sammlung des Deutschen Museums basiert auf Plakaten zu technischen, industriellen und wissenschaftlichen Themen. Ein erheblicher Teil entfällt dabei auf Plakate der Zwillingsbrüder Botho (1896–1980) und Hans von Römer (1896–1970), die über Jahrzehnte grafisch tätig waren; insgesamt sind über 820 von ihnen entworfene Plakate, meist zur Luftfahrt und zum Verkehrswesen, überliefert.
Ein anderer Schwerpunkt liegt auf Plakaten zur Unfallverhütung. Aufgrund hoher Unfallzahlen und der damit verbundenen finanziellen Aufwendungen hatten die Berufsgenossenschaften 1924 eine Plakatinitiative gestartet. Bis 1929 wurden insgesamt 282 unterschiedliche Motive mit Hinweisen zum Arbeitsschutz mit einer Auflage von rund vier Millionen Stück verteilt. Im Archiv sind 178 Plakate dieser Serie vorhanden. Interessant ist auch eine Serie von 20 Plakaten zum NS-Fliegerkorps.
Einen eigenen Bestandteil der Sammlung bilden die Plakate des Deutschen Museums mit allgemeinen Museumsansichten, zu Dauer- und Sonderausstellungen sowie zu Veranstaltungen im ehemaligen Kongress-Saal. Letztere sind allerdings nur teilweise überliefert. Bemerkenswerte Einzelstücke sind die zahlreichen Plakate von Eugen Cordier (1903–1974) und von Ludwig Hohlwein (1874–1949), von dem auch die ältesten Museumsansichten stammen.
Weitere Schwerpunkte:
- Firmenplakate, insbesondere von Automobilherstellern und -zulieferern (Audiwerke Zwickau, BMW, Mercedes, Friedrich Deckel AG, Robert Bosch GmbH, Knorr-Bremse) und zu Flugzeugfirmen (Junkers, Rumpler)
- Plakate von Fluglinien
- Eisenbahnplakate aus verschiedenen europäischen Ländern
- Plakate zu Veranstaltungen: Verkehrsausstellungen, Flugtage, Vortragsankündigungen