Digitale Technik- und Wissenskulturen
PENELOPE
Das PENELOPE-Projekt erforscht den Beitrag der antiken Weberei zur Geschichte der Wissenschaft und der digitalen Technologie. Untersucht werden sowohl antike Quellentexte als auch Praktiken und technische Prinzipien des antiken Webens, z. B. im PENELOPE-Labor im Museum für Abgüsse, München.
Inhalt
PENELOPE: Eine Untersuchung der Weberei als technischer Existenzmodus
Gefördert von
Das Projekt PENELOPE wird gefördert durch einen ERC Consolidator Grant der Europäischen Kommission im Forschungs-Rahmenprogramm Horizon 2020 (Projekt Nr. 682711)
- Digitale Technik- und Wissenskulturen
- Mathematik und Informatik
- Werkstoff und Produktion
Bearbeitet von
Dr. Ellen Harlizius-Klück
Ehem. Leitung ERC-Projekt PENELOPE; Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Dr. Giovanni Fanfani
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Dr. Annapurna Mamidipudi
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Projektbeschreibung
Das PENELOPE-Projekt erforscht den Beitrag der antiken Weberei zur Geschichte der Wissenschaft und Technik, insbesondere der digitalen Technologie. Das Projekt umfasst sowohl die Untersuchung antiker Quellentexte als auch der Praktiken und technischen Prinzipien des antiken Webens. Diese rekonstruieren wir in unserem PENELOPE-Labor im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke München an nachgebauten Gewichtswebstühlen.
Gewebe bestehen aus Fäden, die sich über- oder untereinander kreuzen, was das Weben zu einer digitalen und sogar binären Technologie macht. Im PENELOPE-Projekt wird gezeigt, dass es einen bisher unerforschten Beitrag der Weberei zur Entstehung der Wissenschaft im antiken Griechenland gibt.
Das Projekt verfolgt einen interdisziplinären und teils experimentellen Ansatz. In einem unserer Experimente, der PENELOPE Performance, vergleichen wir wiederkehrende rhythmische Zyklen in zwei zeitlich weit auseinanderliegenden Formen: der altgriechischen Textgattung namens epiplokē und Tidal Cycles, einem von Teammitglied Alex McLean entwickelten Live-Code für Musik. Trotz der zeitlichen Distanz treffen sie sich in der Idee des Musters als Rhythmus und veranschaulichen eine frühe Methode der algorithmischen Erzeugung von Mustern, die sich auf die Prinzipien der Weberei (versteckt im Wort epiplokē) bezieht. Als TänzerInnen fungieren sechs mustermatrixgesteuerte und brettchengewebte PENELOPE-Roboter.
Das PENELOPE-Labor im Museum für Abgüsse ist der Öffentlichkeit zugänglich und besteht aus zwei Gewichtswebstühlen, Webmaschinenausrüstung und Werkzeugen sowie den Mustermatrizen, und einem live-codierbaren Webstuhl. Dort laden wir Weberinnen zu gemeinsamen Experimenten ein.
Museumstalks "Der digitale Webstuhl, Teil 1"
Museumstalks "Der digitale Webstuhl, Teil 2"
Podcast: Gewebte Zeiten. Der Code der alten Griechen
Veranstaltungen
- Algomech Symposium 2017, Sheffield
- Algomech Symposium 2019, Millenium Gallery, Sheffield
- Kick-off-Workshop PENELOPE, Mai 2017, Kerschensteiner Kolleg
Workshop-Poster - Proof-of-Concept-Workshop Penelope, Juni 2019, Kerschensteiner Kolleg
Workshop-Poster - HOMO-TEXTOR-Konferenz, September 2019, Kerschensteiner Kolleg
Flyer
Veröffentlichungen
- Harlizius-Klück, E.: Das Penelope-Labor. In: Lebendiger Gips: 150 Jahre Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke München. München 2019, S. 166–171
- Harlizius-Klück, E.: Der Stoff und die Ordnung des Kosmos. Zur Bedeutsamkeit des textilen Mustertransfers im frühen Griechenland. In: Wagner-Hasel, B.; Nosch, M.-L. (Hrsg.): Gaben: Waren und Tribute: Stoffkreisläufe und antike Textilökonomie. Stuttgart: Steiner 2019, S. 397–430
- McLean, A.; Bell, R.: (2019): Pattern, Code and Algorithmic Drumming Circles. In: Fourth International Conference on Live Coding (ICLC2018) 2019
- Harlizius-Klück, E.: Digital Sieves. In: Baert, B.: About Sieves and Sieving, Berlin/Boston: DeGruyter 2019, S. 95–103
- Fanfani, G.: Craftsmanship and Technology as Chorality. The Case of Weaving Imagery in Archaic and Classical Choral Lyric. In: Dionysus ex Machina 9 (2018), S. 6–40
- McLean, A.; Fanfani, G.; Harlizius-Klück, E.: Cyclic Patterns of Movement across Weaving, Epiplokē and Live Coding. In: Dancecult. Journal of Electronic Dance Music Culture 10 (2018), S. 5–30
- McLean, A.; Harlizius-Klück, E.: Fabricating Algorithmic Art. In: Golding, S. (Hg.): Parsing Digital. Conversations in Digital Art by Practitioners and Curators, Austrian Culture Forum London. London 2018, S. 10–21
- McLean, A.; Griffiths, D.; Harlizius-Klück, E.: Digital Art – A Long History. In: Proceedings of International Conference on Live Interfaces, Porto 2018, S. 71–77
- Harlizius-Klück, E.; McLean, A.; Jefferies, J.: Introduction: Weaving Codes – Coding Weaves. In: TEXTILE Journal of Cloth and Culture 15 (2017), S. 118–123
- Harlizius-Klück, E.: Weaving as Binary Art and the Algebra of Patterns. In: TEXTILE Cloth and Culture 15 (2017), S. 197
Weiterführende Links
Weitere Publikationen des PENELOPE Teams
https://zenodo.org/communities/penelope/Wissenschaftlicher Blog des PENELOPE-Projekts
https://penelope.hypotheses.org