Wissenschaftliche Berichte
Die verschiedenen Serien der Wissenschaftlichen Berichte gehören zur sogenannten Grauen Literatur. Der Begriff umfasst Forschungsarbeiten, die häufig nur in wenigen Exemplaren vervielfältigt und nicht über den Buchhandel verbreitet wurden. Meist handelt es sich um interne Veröffentlichungen von Forschungseinrichtungen, Firmen und Behörden.
„Vertraulich“ oder „Geheim“
Viele dieser Berichte waren zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als vertraulich oder geheim eingestuft.
Den umfangreichsten Bestand bilden die Unterlagen der Zentrale für wissenschaftliches Berichtswesen über Luftfahrtforschung (ZWB) mit rund 48 Regalmetern. Er umfasst wissenschaftlich-technische Aufzeichnungen auf dem Gebiet der Luftfahrt im Zeitraum von ca. 1930 bis 1945.
Den zweiten Hauptbestand bilden die „Reports on German Industry“, die 1944 bis 1947 von den angloamerikanischen Einheiten CIOS, BIOS und FIAT erarbeitet wurden (15 Regalmeter). Sie beinhalten Berichte zu Personen, Industriebetrieben, Forschungseinrichtungen, Universitäten, Reichsstellen und -behörden und spiegeln den Stand deutscher Technologie und Forschung am Ende des Zweiten Weltkriegs wider.
Eine dritte Gruppe ist der Bestand zur Atomforschung (bezeichnet als „Amerikanische Atomforschungsberichte“) mit rund 2600, nahezu ausschließlich englischsprachigen Berichten. Die frühesten Dokumente datieren von 1942, die jüngsten aus der Zeit um 1969. Entstanden sind sie an weltweiten Forschungsinstituten. Allerdings dominieren amerikanische Einrichtungen. Mehr als 1000 Berichte sind der „United States Atoms Energy Commission“ zuzuordnen. Andere wichtige amerikanische Forschergruppen saßen in Argonne, Ames, Berkeley, Los Alamos, Miamisburg und Oak Ridge.