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Haben Weber:innen für die Wissenschaft in der frühen Neuzeit eine Rolle gespielt? Auf welchem Aspekt des Handwerks könnte ein solcher Einfluss beruhen? Ellen Harlizius-Klück untersucht die Notationen der frühneuzeitlichen Weberbücher, um aufzuzeigen, wie Weber:innen ihre Muster komponieren, kombinieren, und transformieren.

Die Komposition von Mustern in der Leinenweberei im Süddeutschland der frühen Neuzeit

Seit einigen Jahren ist in der Wissenschaftsgeschichte ein neu gewonnenes Interesse an handwerklichen Praxen und deren Einfluss auf die historische Entwicklung der Wissenschaften zu beobachten. Ziel von Ellen Harlizius-Klück ist es, den Wert der frühneuzeitlichen Weberbücher und der komplexen Arbeit der Weber:innen für zentrale Ideen der Wissenschaft der frühen Neuzeit zu verstehen. Auf der Suche nach Vorformen einer symbolischen Algebra oder der Entwicklung einer binären Arithmetik für die Konstruktion von Rechenmaschinen unterstreicht Harlizius-Klück, dass bei dem Versuch der Formalisierung der Weberei immer das komplexe Geflecht aus Weber:in-Webstuhl-Gewebe als Einheit betrachtet werden muss. Praxis und Materialität sind verschränkt.

Zum Blogbeitrag auf “Value of the Past”