Objekte mit problematischer Herkunftsgeschichte?
Provenienzforschung
Provenienzforschung gehört zu den Kernaufgaben der öffentlichen Museen, Archive und Bibliotheken in Deutschland.
Das Deutsche Museum kommt seiner politischen und moralischen Verpflichtung nach und überprüft seine Sammlungen proaktiv auf möglicherweise kritische Erwerbskontexte.
Aktuell im Vordergrund stehen die Erforschung und Dokumentation von kolonialem Sammlungsgut sowie die Recherche nach Provenienzen aus NS-Kontexten. Zu beiden Problemfeldern wurden 2020/2021 systematische Erstchecks durchgeführt. Ergebnisse aus den sich anschließenden Tiefenrecherchen werden kontinuierlich auf dieser Seite und im Blog des Deutschen Museums publiziert. Seit 2023 gibt es am Deutschen Museum eine eigene Projektstelle für die Recherche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut.
Verwaltungsakten als Grundlage
Eine zentrale Grundlage für die Provenienzforschung bilden die vom Archiv des Deutschen Museums erschlossenen Verwaltungsakten. Die Akten dokumentieren nicht nur die Geschichte des Museums, sondern geben insbesondere auch Aufschluss über die Erwerbungsgeschichte von Objekten. Über das Netzwerk des Forschungsverbunds Provenienzforschung Bayern steht das Deutsche Museum im Austausch mit laufenden Provenienzforschungsprojekten an anderen Kulturerbeeinrichtungen in Bayern.
Kooperationen, Netzwerk, Förderung
Politische Vorgaben und Leitlinien
- Handreichung zur Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes
- Eckpunkte zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten
- Leitfaden Provenienzforschung NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
- Leitfaden Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten
Ansprechpartner
Dr. Bernhard Wörrle
Leitung Abteilung MMS – Museums-Management-System
Dr. Matthias Röschner
Leitung Hauptabteilung Archiv