Online-Ausstellung
Operation Rubikon
In der Online-Ausstellung erfahren Sie mehr zu einer der erfolgreichsten Spionage-Operationen der Weltgeschichte. Betreten Sie den Ausstellungsraum, hier finden Sie geheime Dokumente und können bei dem Point-and-Click Mini-Adventure Chiffriermaschinen entdecken.
Die digitale Ausstellung "Operation Rubikon" spielt in einem chaotischem Büro der Nachkriegszeit. Hier lässt sich die Geschichte der Operation Rubikon mit all ihren Facetten erforschen. Die Präsentation der Ausstellung versucht nicht, klassische Museumsräume nachzuempfinden, sondern ermöglicht es den Besuchenden, in ein eigenes Universum einzutauchen. Dabei orientiert sich die Anwendung an Point-and-Click Adventures. Passend zu einer geheimen Spionage-Kampagne wird diese Thematik auch in der Umsetzung aufgegriffen: Besuchende müssen sich genau umschauen, um wirklich das Geheimnis aufzudecken. Die dadurch resultierende Immersion, soll das Interesse wecken, sich tiefergehend mit der Kryptologie aus der Zeit des Kalten Kriegs auseinander zu setzen.
Operation Rubikon: eine Online-Ausstellung
In einem chaotischen Büro der Nachkriegszeit können Besuchende selbst zu Spionen werden und die Notizen an Wänden oder die Maschinen und Dokumente erforschen. Begeben Sie sich per Maus auf eine 360° Entdeckungstour: Sie können dabei alles näher untersuchen, was das Lupensymbol aufweist. Klicken Sie dazu einfach mit der linken Maustaste auf die Lupe.
Zur Online-Ausstellung
Chiffriermaschine CX-52 von Boris Hagelin
Als Kernstück der Ausstellung dient die Chiffriermaschine CX-52 von Boris Hagelin. Gemeinsam mit vielen anderen Chiffriergeräten der Sammlung des Deutschen Museums wurde diese Maschine im Rahmen des eHeritage Forschungsprojekts 3D-Cipher mittels Computertomografie (CT) gescannt und als digitales 3D-Modell aufbereitet. Mithilfe solcher Scan-Daten lässt sich das Innere der Maschinen, also der komplexe mechanische Verschlüsselungsalgorithmus, zerstörungsfrei von allen Seiten untersuchen und virtuell in Einzelteile zerlegen. Bisher stellt das Deutsche Museum die CT-Scandaten auf einer Plattform für Forschungszwecke zur Verfügung.
Die Geheimdienstaffäre "Operation Rubikon"
Die "Operation Rubikon" gilt als eine der größten Geheimdienstaffären des vergangenen Jahrhunderts, die von den 1970er Jahren bis in die 1990er Jahre andauerte. Erst 2020 wurde geleakt, dass die befreundeten Geheimdienste, der Bundesnachrichtendienst (BND) und der US-amerikanischen CIA mehr als 100 Staaten ausspioniert hatten – mithilfe manipulierter Verschlüsselungsgeräte. An die betroffenen Nationen waren die mechanischen Chiffriermaschinen CX-52 der Schweizer Crypto AG verkauft worden. Allerdings zwei verschiedene Typen der CX-52: ein sicheres Gerät und eines, welches leicht zu knacken war. Darüber haben CIA und BND die vermeintlich gut verschlüsselte Korrespondenz dann wohl einfach mitgelesen. Als "unsicher" eingestufte Staaten erhielten die abhörbaren Maschinen, lange ohne zu ahnen, dass es möglich war, die verschlüsselten Nachrichten zu brechen. Die Operation blieb über Jahrzehnte unentdeckt und gilt als eine der erfolgreichsten und geheimsten Spionageaktionen des Kalten Krieges.
Die geheimste Spionageaktion des Kalten Krieges als Podcast
Hören Sie in unserer Podcastfolge "Im Krypto-Hype: Boris Hagelin und der Traum von der perfekten Chiffriermaschine" mehr dazu, wie Boris Hagelin seine unknackbare Chiffriermaschine entwickelt hat und im Kryptologie-Business erfolgreich wurde. Unsere Host Lisa-Sophie Scheurell trifft in dieser Folge des "Unboxed" Podcasts die Kuratorin für Kryptologie, Dr. Carola Dahlke, die ihr zu allen Fragen rund um Boris Hagelin und die CX-52 Rede und Antwort steht.
Gestaltung und Umsetzung der Online-Ausstellung
Merlin Stadler arbeitete als Werkstudent im Forschungsprojekt 3D-Cipher am Deutschen Museum. 2024 schloss er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste München als Meisterschüler ab und arbeitet heute als Künstler. Während seiner Zeit am Deutschen Museum konstruierte er die Online-Ausstellung Operation Rubikon.