Bild Schrift Codes
Im Zeichen der Verständigung
Von der Höhlenmalerei über den Buchdruck bis zum Emoji: Mit Bildern und Schriften tauschen Menschen seit Jahrtausenden Informationen aus und speichern damit ihr Wissen. Dafür, dass diese Art der Verständigung funktioniert, sorgen gemeinsame Codes. Das heißt, es herrscht Einigkeit über die Bedeutung eines Bildes, etwa eines Smileys, oder einer Zeichenfolge. „Bild Schrift Codes“ beleuchtet, wie wir diese Zeichen und die Medien zu ihrer Übermittlung nutzen. Die Ausstellung zeichnet historische Umbrüche nach und erklärt Grundlagen von der traditionsreichen Drucktechnik über die Schrift in der digitalen Ära und von den Anfängen der Kryptologie in der Antike bis hin zu den kryptologischen Verfahren des Post-Quanten-Zeitalters.
Wie in einem Buchdrucker-Setzkasten wird die Ausstellung zunächst sortiert nach Bild, Druck, Schrift und Kryptologie. Dabei überschneiden sich die vier Bereiche thematisch vielfach. Von der Bilderflut geht es über den Bilderdruck zum Buchdruck. Hier erstrahlt im Zentrum die Gutenberg-Galaxis, gegenüber befinden sich die Druckmaschinen. Die Schrift, die in der Drucktechnik die Hauptrolle spielt, wird dann noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Dabei geht es vor allem um ihre Funktion als Wissensspeicher und Kulturvermittler über zeitliche und räumliche Grenzen hinaus. Und während hier die gemeinsamen Standards, die öffentlichen Codes für die Verständigung aufgeschlüsselt werden, folgt in der Kryptologie die geheime Kommunikation mit Verschlüsselungs- sowie Entzifferungstechniken von der Antike bis ins Computerzeitalter. Parallel zu den Bereichen werden die Themen entlang der über 35 Meter langen Setzkastenwand an der linken Raumseite auch mittels Medien- und Mitmachstationen begreifbar.
„Um unsere Ausstellung ‚Bild Schrift Codes‘ zu beschreiben, würde ‚The quick brown fox jumped over the lazy dog’s back 1234567890‘ gut passen“, sagt Carola Dahlke, Kuratorin für Kryptologie und Informatik. Und Sonja Neumann, Kuratorin für Schreib- und Drucktechnik erklärt: „Dieser inhaltlich etwas schräg anmutende Satz ist ein Pangramm – ein Satz der alle Buchstaben des Alphabets enthält und in der Schreib- und Drucktechnik ebenso verwendet wurde, wie in der Nachrichtentechnik und Kryptologie.“
Zahlen + Fakten:
Lage: Ebene 2
Ausstellungsfläche: 1060 qm
Objekte: ca. 300
Demos und Interaktiva: 32
Dioramen: 1
Medienstationen: 25
Highlight: Die Maschinenhalle
Ein Modell der ersten Schnellpresse von Koenig & Bauer läutet das Zeitalter der Druckmaschinen ein. Die Schnellpressen von Helbig & Müller aus dem Jahr 1842 und die „Planeta“, Baujahr 1911, sind Weiterentwicklungen dieser Technik, während die Zeitungsrotationsdruckmaschine der VOMAG von 1925 mit ihren runden Druckformen in Sachen Geschwindigkeit noch einen Zahn zulegen kann. Die Planeta zeigt bei regelmäßigen Vorführungen gern, was sie so drauf hat. Am „Kiosk“ an der Ecke kann man sich noch weiter über den Zeitungsdruck und die Geschichte des Verkaufsstands informieren.
Der Pressetext zum Download
PM_Bild_Schrift_Codes.pdf (PDF 97 MB)