Wind, Wolken, Wärme – immer im Blick
Neue Sonderausstellung „Zwischen Natur & Gesellschaft“ in der Flugwerft Schleißheim: Der Deutsche Wetterdienst präsentiert seine Arbeit und Aufgaben.
Einen Schirm mitnehmen? Oder eher Sonnencreme einpacken? Für diese Entscheidung genügt heutzutage ein Blick auf die aktuelle Wettervorhersage. Für die ist in Deutschland eine eigene, international agierende Bundesbehörde zuständig: der Deutsche Wetterdienst, kurz DWD. Dass der DWD seit mehr als 70 Jahren viel mehr als Wetter liefert, kann man ab 17. Mai in der neuen Sonderausstellung „Zwischen Natur & Gesellschaft“ in der Flugwerft Schleißheim erleben. An sieben Stationen gibt es detaillierte Einblicke in die Arbeit und Aufgaben des DWD – von der Sammlung meteorologischer Daten über die Warnung vor gefährlichen Wetterereignissen wie Sturm, Hitze oder Starkregen bis hin zu Klimaprojektionen.
Schönes Wetter heute. Oder auch nicht. Um das zu erkennen, braucht es nur einen Blick aus dem Fenster. Wie das Wetter aber in ein paar Stunden, morgen oder in den nächsten Tagen wird, das erfährt man am Ende der Nachrichten oder ganz aktuell per App. Aber woher kommen die Informationen? Wer misst was, wann, wie und wo? Und warum überhaupt? „Das Wetter ist nicht einfach ein beliebtes Smalltalk-Thema“, sagt Wolfgang M. Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums, „es bestimmt unseren Alltag, unser ganzes Leben – ob man jetzt Pläne für einen Ausflug schmiedet oder auf dem Weg zur Arbeit oder Schule gar Blitzeis oder Sturm drohen.“
Das Thema ist tatsächlich so wichtig, dass es in Deutschland eine eigene Bundesbehörde gibt, die alle relevanten Daten sammelt, auswertet und die Bevölkerung im Gefahrenfall warnt. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Besucherinnen und Besuchern diese wichtigen Aufgaben und die Arbeit des Deutschen Wetterdienstes jetzt hier in der Flugwerft Schleißheim präsentieren können“, sagt Heckl. „Zwischen Natur & Gesellschaft“ wurde vom DWD zu seinem 70-jährigen Jubiläum 2022 erstellt. Nach der Premiere im Abgeordnetenhaus des Deutschen Bundestages in Berlin und einer Station in Bremerhaven ist die vielseitige Schau nun erstmals für eine breite Öffentlichkeit in Süddeutschland zu erleben.
Hier kann man eine automatische Bordwetterstation, einen Wetterballon oder einen Wettersatelliten einmal hautnah sehen oder das eigene Wetterwissen in einem Quiz testen. An insgesamt sieben Stationen erhalten die Besucherinnen und Besucher sowohl analog als auch digital bisher nicht gekannte Einblicke in die Welt von Wetter und Klima. Es gibt eine kleine Zeitreise in die Anfänge der Wettervorhersage mit Tafel und Kreide, man erfährt, wie eine moderne Wetter-App funktioniert oder wie sich das Klima verändert.
„Die Ausstellung ist so konzipiert, dass wir zeigen, welche gesetzlichen Aufgaben der DWD hat, mit welchen Mitteln und Methoden wir sie erfüllen und wie wir im täglichen Leben der Menschen präsent sind“, sagt Sarah Jones, Präsidentin des DWD. Grundlage der Arbeit des DWD bilden meteorologische Daten aus Deutschland und der ganzen Welt. „Das Klima verändert sich rasant. Für uns ist es daher auch wichtig, Menschen über die Ausstellung mit Hintergrundinformationen für die Themen Wetter und Klima zu sensibilisieren“, sagt Jones. Die Leute erfahren hier, wie der DWD Wetter- und Klimadaten erfasst, verarbeitet und weltweit verbreitet oder wie der DWD Wetter- und Klimamodelle entwickelt. Es wird auch erklärt, wie der DWD Wetter und Klima vorhersagt, wie er die Bevölkerung vor gefährlichen Wetterereignissen warnt, wie der nationale Wetterdienst mit Einrichtungen des Katastrophenschutzes, der Bundeswehr und zahlreichen Kunden zum Beispiel aus der See- oder Luftfahrt oder der Landwirtschaft zusammenarbeitet und wie er den Klimawandel und seine Auswirkungen erforscht oder dazu berät.
„Die Flugwerft Schleißheim ist für diese Ausstellung der ideale Ort“, sagt Generaldirektor Heckl. Erst vergangenen Sommer wurde hier ein neues Testmessfeld des DWD in Betrieb genommen, mit dem gezeigt wird, wie Wetterdaten für die Flugmeteorologie verarbeitet werden. „In Deutschland darf nämlich kein Flugzeug ohne Flugwetterberatung für die Cockpit-Besatzung starten“, sagt Heckl. Eine der vielen gesetzlichen Aufgaben des DWD, die nun ausführlich in der neuen Sonderausstellung vorgestellt werden.
„Zwischen Natur & Gesellschaft“ ist vom 17. Mai 2024 bis 23. Februar 2025 in der Flugwerft Schleißheim zu sehen. Ein- bis zweimal im Monat bietet der DWD Führungen durch die Ausstellung in Kombination mit Vorträgen zu vielfältigen Wetter- und Klimathemen an. Die Termine werden rechtzeitig auf der Homepage der Flugwerft veröffentlicht. Geöffnet ist täglich von 9 bis 17 Uhr – bei jedem Wetter.
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Blick in die Sonderausstellung: Der Wettersatellit MSG - Meteosat Second Generation - gehört zu den geostationären Satelliten, die an einem festen Punkt über dem Äquator in rund 36000 Kilometer Höhe stationiert sind.
Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk
Foto: Deutsches Museum
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Blick in die Sonderausstellung: Der Wettersatellit MTG - Meteosat Third Generation - verfügt über eine noch höhere räumliche und zeitliche Auflösung als der Satellit der zweiten Generation.
Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk
Foto: Deutsches Museum
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Blick in die Sonderausstellung "DWD - Zwischen Natur und Gesellschaft" mit Wettersatellit.
Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk
Foto: Deutsches Museum
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Blick auf den Wetterballon in der Sonderausstellung "DWD - Zwischen Natur und Gesellschaft".
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Foto: Deutsches Museum
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In der Sonderausstellung ist in einer Vitrine auch das Modell eines Messfeldes zu sehen, das die Vernetzung der einzelnen Messstationen mit den Nutzern zeigt.
Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk
Foto: Deutsches Museum