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Zerstörung, Schöpfung, Gestaltung: Eis sprengt ganze Felsen auf, Wolken verdunkeln den Himmel und machen mit ihren Tropfen neues Wachstum möglich, Strömungen und Ströme tragen Sand und Steine kilometerweit. Wasser ist der Quell allen Lebens und eine wichtige landschafts-gestaltende Kraft auf diesem Planeten. Der Geologe und Fotograf Bernhard Edmaier zeigt beeindruckende Ergebnisse dieser destruktiven wie kreativen Wirkung in 47 großformatigen Aufnahmen, großteils Luftbilder, die in den unterschiedlichsten Regionen der Welt entstanden sind. Die Sonderausstellung „Wasser – wie es unsere Erde formt“ ist von 23. Juli bis 28. November in der Flugwerft Schleißheim zu sehen.

Der blaue Planet: Von ganz weit oben, aus dem All betrachtet, wird sofort sichtbar, wie bedeutsam das Wasser auf der Erde ist. Aus ein paar Tausend Meter tiefer werden dann auch die Spuren deutlich, die das Wasser in die Erdoberfläche gezeichnet hat, wo sie nicht von den Ozeanen bedeckt ist. Diesen Spuren widmet sich der Fotograf und Geologe Bernhard Edmaier in seiner Ausstellung „Wasser – wie es unsere Erde formt“.

Die Aufnahmen wirken auf den ersten Blick wie abstrakte Gemälde, wenn sich die beigesandigen Arme der Tiroler Achen am Delta über das dunkle Grün des Chiemsees legen. Oder der wellige Meeresboden helle Schlieren ins Blau der flachen Gewässer der Bahamas zieht. Zu sehen sind Bilder von Gezeitenkanälen, Flussdeltas, Gebirgen, Gletschern oder Wüstenlandschaften, fotografiert aus bis zu 4000 Meter Höhe. „Um ein Flussdelta mit all seinen Wasserarmen zu fotografieren braucht man Abstand. Dazu muss man in die Luft gehen“, sagt Bernhard Edmaier. „Und manch große geologische Strukturen kann man vom Boden aus gar nicht erkennen.“

Was den Geologen und Fotografen bei der Zusammenstellung der Ausstellung selbst erstaunt hat war, „wie viele Motive bereits den Klimawandel widerspiegeln – sogar im hohen Norden, in Ostgrönland, ziehen sich die Gletscher sichtbar zurück und die intensiv blauen Schmelzwasserflüsse und -seen auf dem Inlandeis, die wunderschön anzusehen sind, aber den fortwährenden Eisschwund und damit auch den Meeresspiegelanstieg bezeugen, werden von Jahr zu Jahr zahlreicher“.

„Wasser – und der Klimawandel“ ist denn auch neben „flüssig, fest und gasförmig“ sowie „destruktiv, transportierend und konstruktiv“ ein eigenes Kapitel in Edmaiers Ausstellung. Die Wissenschaftspublizistin Angelika Jung-Hüttl hat die Begleittexte dazu verfasst, mit ausführlichen geografischen und geologischen Informationen. Zusätzliche Exponate, hergestellt am Museum Mensch und Natur, machen z. B. die Verteilung des Wassers auf der Erde oder seine unterschiedlichen Aggregatszustände in der Natur sichtbar.

„Gerade erst hatten wir vom Menschen geprägte Lebensräume auf den Luftbildern der ‚HABITAT‘-Ausstellung“, sagt Gerhard Filchner, „jetzt steht mit ‚Wasser‘ eine Urkraft der Natur als Gestalterin im Fokus. Allerdings sind im Ausstellungsbereich zum Klimawandel die menschlichen Einflüsse auch hier unübersehbar.“ Das Bewusstsein für dieses brandaktuelle Thema zu schärfen ist dem Leiter der Flugwerft Schleißheim ein Anliegen. „Luftaufnahmen haben dabei einfach diese besondere Eigenschaft, automatisch einen Perspektivwechsel zu erzeugen – und ganz nebenbei bieten sie auch immer eine großartige Ästhetik.“ Die Sonderausstellung „Wasser – wie es unsere Erde formt“ ist bis 28. November in der Flugwerft Schleißheim zu sehen.

Bild 1/2

Flussdelta: Hier spült die Tiroler Achen nach starken Regenfällen große Mengen Sand und Geröll in den Chiemsee.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Bernhard Edmaier

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Bild 2/2

Flachmeer bei Eleuthera, Bahamas.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Bernhard Edmaier

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Das Plakat zur Sonderausstellung

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