Die Zukunft der Leibniz-Forschungsmuseen
Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, stellt im Deutschen Museum die Agenda bis 2030 vor.
Kürzlich wurde das neue Bund-Länder-Eckpunktepapier zur Weiterentwicklung der Leibniz-Forschungsmuseen bis 2030 verabschiedet. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, präsentierte jetzt die Pläne auf Einladung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst im Ehrensaal des Deutschen Museums. „Die Schwerpunkte sind dabei die enge Verbindung von universitärer und außeruniversitärer Forschung, die weitere Öffnung und Digitalisierung der Sammlungen und die innovative Wissenschaftskommunikation“, sagte Leibniz-Präsident Kleiner.
Bei der Begrüßung zum Vortrag im Ehrensaal betonte Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler noch einmal die Bedeutung der Leibniz-Forschungsmuseen als „exzellente und breit verankerte Orte für den Austausch zwischen Gesellschaft und Wissenschaft“. Mit Blick auf die gemeinsame Strategie der Häuser für die kommenden Jahre sagte der Minister: „Dank ihrer einzigartigen Integration von Forschung, Sammlung und Vermittlung sind die Leibniz-Forschungsmuseen enorm wichtige gesellschaftliche Institutionen. Deshalb begrüßen wir die ‚Agenda 2030‘ der Leibniz-Gemeinschaft zur Weiterentwicklung dieser Vorzeige-Einrichtungen sehr. Dank des Deutschen Museums mit seinen Standorten in München, Bonn und Nürnberg sowie des Germanischen Nationalmuseums wissen wir im Freistaat sehr gut um das große Potenzial dieser Publikumsmagneten als Plattform der Vermittlung von und Diskussion über faktenbasierte wissenschaftliche Erkenntnisse.“
„Das neue Bund-Länder-Eckpunktepapier zu den Leibniz-Forschungsmuseen betont die enge Verknüpfung von Forschung, Sammlung und Vermittlung. Die Verbindung wird im Deutschen Museum besonders intensiv gelebt“, sagte Helmuth Trischler, der Leiter der Forschungsabteilung im Deutschen Museum.
Für die weitere Entwicklung der drei Säulen der integrierten Forschungsmuseen – Forschung, Sammlung, Wissenstransfer – führte Leibniz-Präsident Kleiner in seiner Rede auch immer wieder aktuelle Beispiele an. So stehe das Rachel Carson Center for Environment and Society, das am Deutschen Museum gemeinsam mit der LMU München betrieben wird, „für die enge Verbindung von universitärer und außeruniversitärer Forschung“, die einer der Schwerpunkte für die Agenda bis 2030 ist.
Im Bereich der Sammlungen sieht Kleiner die weitere Digitalisierung und Öffnung als wichtige Ziele: „Auch hier gehen die Leibniz-Forschungsmuseen mit wegweisenden Projekten voran. Für die drei naturkundlichen Museen ist das Projekt DCOLL zu nennen, für die fünf kulturhistorischen das Projekt KultSam. In der Verbindung beider Projekte wird nicht weniger als eine digitale Forschungsinfrastruktur für biologische und kulturelle Diversität von nationaler Dimension und internationaler Strahlkraft entstehen“, so Kleiner.
Mit dem „Aktionsplan Forschungsmuseen“ hätten die acht Institutionen zudem bereits gemeinsam eine Fülle innovativer Formate partizipativer Wissensvermittlung entwickelt. Jedoch bekämen wir „in der Corona-Krise in schmerzlicher Deutlichkeit vor Augen geführt, wie existenziell wichtig für unseren gesellschaftlichen Zusammenhang eine evidenzbasierte, von institutionellem Vertrauen geprägte, partizipativ-dialogische Wissenschaftskommunikation ist“, sagte der Leibniz-Präsident. Deshalb sei auch hier die weitere Entwicklung innovativer Vermittlungsformen ein Schwerpunkt der Leibniz-Agenda, wie sie z. B. mit dem „Munich Science Communication Lab on Planetary Health“ vorangetrieben werde.
Transdisziplinäre Forschung, digitale Sammlungen, innovativer Wissenstransfer: Mit diesen Mitteln soll im laufenden Jahrzehnt „Wissenschaft und Kommunikation par excellence“ – so der Titel von Matthias Kleiners Vortrag – in den Leibniz-Forschungsmuseen fortgeführt und weiterentwickelt werden.
Weiterführende Links:
Bund-Länder-Eckpunktepapier zur Weiterentwicklung der Leibniz-Forschungsmuseen bis 2030
https://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/Papers/Bund-Laender-Eckpunktepapier_Forschungsmuseen_WGL.pdf
Rachel Carson Center for Environment and Society
https://www.carsoncenter.uni-muenchen.de/index.html
Deutsche Naturwissenschaftliche Sammlungen als integrierte Forschungsinfrastruktur (DCOLL)
KultSam – Kulturhistorische Sammlungen als digitaler Wissensspeicher für Forschung, Lehre und öffentliche Vermittlung
Aktionsplan Forschungsmuseen
https://www.leibniz-forschungsmuseen.de/aktionsplan/eine-welt-in-bewegung-aktionsplan-ii
Munich Science Communication Lab (MSCL)
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Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, präsentiert die Agenda bis 2030.
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Foto: Deutsches Museum/Reinhard Krause
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Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Andreas Biagosch, Kuratoriumsvorsitzender, und Axel Cronauer, Vorsitzender des Verwaltungsrats, (v. li.) auf der Bühne des Ehrensaals.
Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vemerk
Foto: Deutsches Museum
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Gruppenfoto nach der Veranstaltung: (v. li.) Wolfgang Heubisch, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Reinhard Genzel, Physik-Nobelpreisträger, und Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums.
Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk
Foto: Deutsches Museum/Reinhard Krause