Das Radeln neu erfunden
„Bikesharing“: Neue Sonderausstellung zur Entwicklung des gemeinschaftlich genutzten Fahrrads.
Radl zum Ausleihen gab es hierzulande zuallererst in München. Und sie standen damals, vor über 20 Jahren, immer neben einer Telefonzelle. Denn damals kam man nur per Anruf an den Code zum Öffnen des Radlschlosses. Inzwischen gibt es in der Stadt fast keine Telefonzellen mehr – dafür Tausende Leihräder, die man per App orten und z. B. mittels QR-Code startklar machen kann. „Durch ‚Bikesharing‘ wurde das Radeln auf eine effiziente und serviceorientierte Art neu erfunden“, sagt Bettina Gundler, Leiterin des Verkehrszentrums. Über die Erfolgsgeschichte des Konzepts, die gegenwärtige Situation und mögliche künftige Weiterentwicklungen informiert ab 7. Oktober eine neue Sonderausstellung in der Zweigstelle des Deutschen Museums auf der Theresienhöhe. „Bikesharing“ ist in Kooperation mit der Deutschen Bahn Connect GmbH anlässlich des 20-jährigen Bestehens der DB-Sparte ‚Call a Bike‘ entstanden und wird bis 16. April 2023 in Halle I zu sehen sein.
205 Jahre, nachdem Karl Drais seine erste Laufmaschine präsentierte, ist die muskelkraft-getriebene Fortbewegung auf zwei Rädern heute mehr denn je ein Zukunftsmodell: Radfahren ist gesund, platzsparend, klimaschonend und vor allem auf verstopften Großstadtstraßen auch eine schnelle Art der Mobilität – auch und gerade im Zusammenspiel mit dem öffentlichen Nahverkehr. So erhielt der Radverkehr ganz neue Impulse, als im Jahr 2000 die ersten Leihräder durch München rollten. Nur zwei Jahre später übernahm die Deutsche Bahn das Bikesharing-Startup Call a Bike. Und mittlerweile kann man sich alleine bei diesem Anbieter in 80 Städten und Kommunen in ganz Deutschland auf einen von über 13.000 Leihrad-Sätteln schwingen.
„Die Zukunft der Mobilität ist ja ein ganz wichtiges gesellschaftliches Thema, das natürlich auch hier im Verkehrszentrum eine große Rolle spielt“, sagt Bettina Gundler. „Die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen ist ein Weg, der Mobilität für alle verfügbar hält und doch Ressourcen schont. Die Sonderausstellung ‚Bikesharing‘ ist einem Konzept gewidmet, das zwar nicht mehr neu ist, aber sich bereits bewährt hat und Zukunft hat!“ Die Ausstellung bietet für Groß und Klein einen Überblick über die Entwicklung des gemeinschaftlich genutzten Fahrrads, einer Idee, die sich inzwischen über den ganzen Globus verbreitet. Dabei geht es nicht nur darum, wo und wie sich Bikesharing besonders erfolgreich etabliert hat. „Es werden durchaus auch die Schattenseiten beleuchtet, wie das Thema Vandalismus“, sagt Gundler. Anhand von Exponaten lässt sich auch die technologische Entwicklung der Leihräder, die besonders robust und für alle Größen anpassungsfähig sein mussten, nachvollziehen.
„Fahrrad-Mietsysteme leisten einen positiven Beitrag zur Verkehrswende. Sie stehen angesichts des Klimawandels im Fokus für nachhaltige Mobilität. Wir freuen uns sehr, dass das Deutsche Museum, eines der traditionsreichsten und größten Wissenschafts- und Technikmuseen der Welt, diese Ausstellung in Kooperation mit der Deutsche Bahn Connect GmbH am Ursprungsort des Bikesharings in München gestaltet“, sagt Jürgen Gudd, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutsche Bahn Connect GmbH. „Wir wollten mit der Produktion dieser Ausstellung unsere Unternehmensgeschichte in Bezug auf Bikesharing in den gesellschaftspolitischen Kontext setzen“, so Isabella Grahsl, Leiterin Business Performance und Development bei DB Connect.
Die Sonderausstellung „Bikesharing“ ist von 7. Oktober 2022 bis 16. April 2023 in Halle I im Verkehrszentrum des Deutschen Museums zu sehen. Zur Langen Nacht der Münchner Museen gibt es ein Spezial-Angebot von DB Connect: Wer in der Call-a-Bike-App angemeldet ist und den Code „nachtradeln“ nutzt, erhält ein Guthaben von fünf Euro, um durch die Museumsnacht zu radeln – z. B. vom Verkehrszentrum zur Museumsinsel.
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Die neue Sonderausstellung "Bikesharing" in Halle I des Verkehrszentrums.
Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk
Foto: Gerhardt Kellermann
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Blick in die neue Sonderausstellung.
Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk
Foto: Gerhardt Kellermann