Das Deutsche Museum zwischen Zerstörung und Wiederaufbau
Ein Vortrag mit Originaldokumenten im Archiv des Deutschen Museums am 18. Februar 2025 um 18 Uhr.
Die Zerstörungen am Deutschen Museums infolge des Zweiten Weltkriegs waren vor allem am Ausstellungsgebäude beträchtlich. Bereits in den letzten Kriegsmonaten wurden die Planungen für die Wiederherstellung aufgenommen. Die Museumsleitung konzentrierte sich dabei zunächst auf den Kongress-Saal und das Bibliotheksgebäude, die von den Zerstörungen weniger betroffen waren als das Ausstellungsgebäude und für die Vermietung und damit zur Finanzierung weiterer Baumaßnahmen geeignet waren.
Zunächst jedoch wurde im Mai 1945 die UNRRA, die United Nations Relief and Rehabilitation Administration, im Bibliotheksgebäude einquartiert. Sie betrieb hier ein Durchgangslager für Displaced Persons und von Februar 1946 bis Mai 1947 eine Universität mit rund 2000 immatrikulierten Studierenden. Nach dem Auszug wurden die Räume unter anderem an die Technische Hochschule und ab 1949 an das Deutsche Patentamt vermietet.
Die Museumsbibliothek selbst war bereits seit Dezember 1945 wieder geöffnet. Der Kongress-Saal wurde ab September 1945 von der amerikanischen Armee als „Jubilee Hall“ für vielfältige Veranstaltungen genutzt, aber auch beispielsweise von den Münchner Philharmonikern für ihr erstes Konzert nach dem Krieg. Mieteinnahmen flossen dann nach 1947 insbesondere durch das Deutsche Theater.
Die Kriegsschäden am Ausstellungsgebäude waren von außen wenig sichtbar. Zerstört waren vor allem die Dächer und Innenräume, sodass die Ausstellungen fast ausnahmslos neugestaltet und aufgebaut werden mussten. Der umfassende Wiederaufbau begann 1948, begleitet von Debatten über Rekonstruktion versus Verbesserungen gegenüber dem ursprünglichen Zustand.
Dr. Matthias Röschner Leiter des Archivs des Deutschen Museums erläutert in seinem Vortrag die Museumsgeschichte in der unmittelbaren Nachkriegszeit mit Originaldokumenten und Fotografien.
- Wir bitten um Anmeldung per E-Mail oder Telefon
archiv@deutsches-museum.de
Tel. 089 / 2179-220 - 18. Feburar 2025 von 18 bis 19 Uhr
- Eintritt frei
- Ort: Archiv des Deutschen Museums, Museumsinsel 1, 80538 München
- Zugang über Hauptpforte
1945 – 2025 Stunde Null?
Der Vortrag findet im Rahmen von “1945 – 2025 Stunde Null?”, Public History München, PHM, statt: Im Mai 2025 ist es 80 Jahre her, dass der Zweite Weltkrieg in Europa und somit auch in München endete. Die Befreiung vom Nationalsozialismus war allerdings kein abrupter Akt in einer „Stunde Null“, sondern erforderte jahrelange Anstrengungen. Zur lebendigen Beschäftigung mit der Zeit, die für uns heute so wichtig ist, lädt das Kulturreferat München ein zum stadtweiten Kulturprogramm 1945 – 2025 Stunde Null? Wie wir wurden, was wir sind.
Dr. Matthias Röschner
Leitung Hauptabteilung Archiv
Museumsinsel 1
80538 München
E-Mail m.roeschner@deutsches-museum.de
E-Mail archiv@deutsches-museum.de