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22. November 2024 – 9. November 2025

Die Menschheit bewegt sich auf ganz dünnem Eis. Der Klimawandel wird selbst in unseren gemäßigten Breiten immer deutlicher spürbar. Und erst recht in der Arktis hat sich das Klima schon stark verändert. Das ist das Ergebnis der „Polarstern“-Expedition, die 2019 gestartet ist. Wie die Forscherinnen und Forscher dabei unterwegs waren, was sie genau gemacht haben und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen hatten, das kann man in der Sonderausstellung „Dünnes Eis“ im Verkehrszentrum des Deutschen Museums erleben.

Die Ausstellung nimmt die Besuchenden mit auf Klima-Expedition. Schulklassen und Familien erfahren, wie es ist, in der Arktis zu forschen. Sie messen die Eisdicke, suchen nach Mikroorganismen und finden heraus, wie lange es noch mehrjähriges Eis geben wird. Klar wird: Die Arktis ist unser Frühwarnsystem. Und die Warnung ist deutlich. Es bleibt wenig Zeit. Wir müssen jetzt handeln, um die Klimakatastrophe zu verhindern.

Klimawandel wird in der Arktis besonders deutlich

Der von uns Menschen verursachte Klimawandel ist die größte Herausforderung der Gegenwart. Die Arktis ist davon bereits jetzt besonders stark betroffen. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte nahm die arktische Eisdecke dramatisch ab: Waren in den 1980er Jahren noch rund sieben Millionen Quadratkilometer Ozean mit Eis bedeckt, sind es 2022 nur noch rund 4,5 Millionen Quadratkilometer. Hält dieser Trend an, wird die Arktis in manchen Sommern nahezu vollständig eisfrei sein. Eine solche Entwicklung würde sich auf das weltweite Klima auswirken und von uns deutlich zu spüren sein.

Um die Bedeutung solcher Voraussagen zu erfassen, muss jedoch erst der Status quo verstanden werden. Deshalb brach das Forschungsschiff POLARSTERN des Alfred-Wegener-Instituts im Herbst 2019 zur Expedition in die Arktis auf. Das Ziel war die Erforschung des arktischen Klimas: Ein Jahr lang sollten mehrere Forschungsteams Klimadaten sammeln. Heute liegen erste Ergebnisse vor und zeigen deutlich, dass sich das Klima der Arktis bereits stark verändert hat. Doch noch ist es nicht zu spät.

Es besteht noch Hoffnung für die Arktis und unser gemäßigtes Klima, aber nur, wenn sich Gesellschaft und Politik dazu entscheiden, jetzt zu handeln. Die Ausstellung verknüpft diese Aussage mit der Geschichte der Expedition und der Darstellung wissenschaftlicher Forschung in einer extremen Umwelt.

Die Ausstellung

 „Dünnes Eis“ nimmt die Besuchenden mit auf Klima-Expedition. Sie können eintauchen in die Welt der Arktisexpedition und Klimaforschung und in die Rolle der Forschenden schlüpfen. Die Besuchenden betreten das Forschungsschiff POLARSTERN, informieren sich über das Leben an Bord und lernen, dass die Kälte das größte Risiko darstellt. Sie erfahren, dass es äußerst kompliziert ist, mit dicken Polarhandschuhen Messinstrumente zusammenzuschrauben und werden dazu eingeladen, sich mit der Sicherheitsausrüstung und der Gefahr der Eisbären auseinanderzusetzen. Eine selbstgebaute Hütte, die dem Eisbärenwacht-Team auf der Polarstern Schutz gegen Kälte und Wind bot, ist eines der Highlights der Ausstellung. Bekritzelt wie eine Schultoilette finden sich hier spannende Eindrücke aus dem Alltag der Eisbärenwächter.

Ich werde Forscher!

Besuchende können in die Rolle von Forschenden schlüpfen und mithilfe von Forschungstagebüchern stärker in die Ausstellung eintauchen. Wissen, Kreativität und Aufmerksamkeit sind hier gefordert, wenn man die Wissenschaft mit seinen Daten unterstützen möchte! Am Ende der Ausstellung lassen sich die Tagebücher auswerten.  

An den fünf Forschungsstationen auf dem Eis wird gezeigt, mit welchem technischen Aufwand und personellem Einsatz Daten gesammelt werden. Sie lernen, welche alarmierenden Thesen sich im Hinblick auf das Klima und die drohende Klimakatastrophe durch die Daten belegen lassen. So misst der Heliumballon mit dem Spitznamen „Miss Piggy“ die Temperatur über der Arktis, Ein Probensammler entnimmt Wassser von Mikroorganismen, in der Tiefe unter dem Eis. Eisbohrkerne geben Aufschluss über die Geschichte des Eises. Die komplexen Zusammenhänge des Klimawandels werden so deutlich. Und es wird klar, dass sich die Arktis bereits verändert hat und enorm unter dem Klimawandel leidet.

Entdeckt mit uns die spannende Welt der Polarforschung:

Angebote für Schulklassen

Sonderausstellungsfläche mit einer großen, roten Heliumballon „Miss Piggy“. Im Vordergrund stehen eine weiße Platte mit schmelzendem Eis und eine rote Flüssigkeit in einem transparenten Messbecher. Im Hintergrund sind weitere Exponate und ein Modell eines Schlittens zu sehen.

In Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin und dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung.