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Vom Ausstellungspark zum Verkehrszentrum

Das Verkehrszentrum des Deutschen Museums befindet sich in drei historischen Ausstellungshallen.
Sie entstanden 1908 und bildeten zusammen mit dem Bavariapark, einem Theater und mehreren Restaurants einen damals neuen Ausstellungspark.

Der Ausstellungspark bot bis 1998 vielen Gewerbeausstellungen und Messen Platz. Seine größte Halle, die heutige Halle I des Verkehrszentrums, bot vor 1945 auch großen Themenausstellungen, Musik- und Theaterveranstaltungen und sogar Sportereignissen Platz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ausstellungspark zum großen Messegelände weiterentwickelt. Ab 1964 übernahm die Messe München GmbH dessen Betrieb. 1998 fand die letzte Messe auf dem Gelände statt. Die Gebäude wurden bis auf die drei Historischen Hallen zurückgebaut und das neue Stadtquartier Schwanthaler Höhe geschaffen. In die drei denkmalgeschützten Ausstellungshallen zog ab 2003 das Deutsche Museum ein.

Ein Ausstellungspark für München

1908 feierte München die Eröffnung eines neuen Ausstellungsparks. Zu dessen Kern gehörten drei große Ausstellungshallen, ein Theater, ein Restaurant und der Bavariapark. München war damit eine der ersten deutschen Städte mit festen Bauten für Gewerbeausstellungen. Mit dem Ausstellungspark eröffnete 1908 auch die erste Ausstellung am Platz. Sie hieß schlicht „München 1908“ und bot eine der damals üblichen großen Gewerbepräsentationen.

Die Einrichtungen des Ausstellungsparks wurden nicht nur für Gewerbeausstellungen und Messen genutzt. Sie dienten auch der Münchner Kultur. Insbesondere in den ersten drei Jahrzehnten nach der Eröffnung fanden hier Konzerte, Theatervorführungen und später sogar Sechs-Tage-Rennen statt.

Vom Ausstellungspark zur Messe München

Von 1908 bis 1998 fanden viele Gewerbeausstellungen und Messen auf dem Gelände beim Bavariapark statt. Vor dem Ersten Weltkrieg überwogen die großen allgemeinen Gewerbeausstellungen, wie München 1908, 1910 oder 1912. In den 1920er Jahren nahmen mehr und mehr Fachausstellungen Gestalt an, wie die bekannten Bau-, Handwerks- und Landwirtschaftsausstellungen. Weit über München hinaus wiesen die nationalen und internationalen Verkehrsausstellungen. Sie zogen Millionen von Besuchern an.

Mit dem Ausstellungsbetrieb wuchs die Zahl der Gebäude und Hallen. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden neue Hallen, Anlagen und Betriebseinrichtungen. An die Stelle des Künstlertheaters trat damals auch eine neue Kongresshalle.

1964 übernahm die Messe München GmbH die Bewirtschaftung des Ausstellungsgeländes. Bis zum Ende Ihres Betriebs auf der Theresienhöhe wuchs die Zahl der Ausstellungshallen auf rund 30. Der gute Ruf vieler Messen, das Wachstum der Wirtschaft und die Professionalisierung des Messebetriebs führten seit den 1970er Jahren zu vielen Engpässen. 1986/87 beschlossen die Staatsregierung und der Münchner Stadtrat die Messe nach Riem zu verlegen.

Auf dem Weg zum Museum für Verkehr und Mobilität

Ende der 1980er Jahre war deutlich, dass das Gelände an der Theresienhöhe für einen weiteren Ausbau des Messewesens nicht geeignet war. Die Verlagerung des Flughafens von Riem in das Erdinger Moos eröffnete der Messe die Möglichkeit, an einen neuen Standort umzuziehen.

Auf dem frei werdenden Areal des alten Messestandortes plante die Stadt seit 1997 ein neues Stadtquartier, die Schwanthalerhöhe. Von den alten Messehallen blieben nur die drei historischen Messehallen erhalten. Das Deutsche Museum bewarb sich als Nachnutzer. Die Idee war, in die Messehallen von 1908, die die großen Verkehrsausstellungen beherbergt hatten, ein Museum für Verkehr und Mobilität einzuziehen.

Der schlechte Zustand der Hallen erforderte eine aufwendige Generalsanierung. Als erstes erstand die Halle III, die Eisenbetonhalle, in neuem Glanz. Architektur und Sanierung erfolgten mit großem Bedacht auf den Erhalt der Originalsubstanz. Halle ging 2003 als erste Halle des Museums in Betrieb. Es folgten Halle I und II, die bis auf das Eisenbindergerüst abgetragen werden mussten. Dieser Bauabschnitt war 2006 vollendet.

2011 konnte als letzte Baumaßnahme auch der neue Eingangsbau vor der Halle I abgeschlossen werden, der in seinem runden Vorbau der Ursprungsidee des Eingangs sehr nahe kommt.

Umzug: Exponate in Bewegung

Eine große Herausforderung bei der Einrichtung des Verkehrszentrums war der Umzug der wertvollen Exponate.
Sie wurden teilweise aus Depots geholt, teilweise vom Stammhaus auf der Museumsinsel auf dem Straßenweg in das Verkehrszentrum überführt. Vor ihrem Antransport wurden sie aufwendig restauriert und gereinigt.

Für den Transport von historisch wertvollen Objekten gelten besonders hohe Anforderungen: Sie müssen speziell verpackt oder gesichert und für den Transport versichert werden und dürfen nur mit geeigneten Transportern gefahren werden. Insgesamt zogen zwischen 2002 und 2006 rund 150 Automobile, große Nutzfahrzeuge und Schienenobjekte sowie ca. 140 Motorräder und Fahrräder ins Verkehrszentrum um.

Besonders aufwendig und kompliziert war der Transport der Schienenfahrzeuge – Lokomotiven, Waggons, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen. Die großen und schweren Lokomotiven etwa mussten auf Spezialtransportern auf festgelegten Routen über die Straße befördert werden. Dies geschah meistens nachts oder an Wochenenden, wenn der Verkehr gering war.

Was uns bewegt

  • Wie viele Wege legen wir täglich zurück und welche Fahrzeuge nutzen wir dafür?
  • Was sind die Herausforderungen für eine gute Verkehrsinfrastruktur und umweltverträgliche Mobilität?
  • Wie reiste man in der Vergangenheit und wie bewegen wir uns in der Zukunft?
  • Wie hat eine Rallye von New York nach Paris 1908 die Motorisierung vorangebracht?
  • Wie funktionierten die ersten Dampflokomotiven und Automobile?
  • Warum ist das Fahrrad der Vorläufer des Automobils?
  • Und wird es auch in Zukunft Automobile geben?

Mobilität ist grundlegend für uns Individuen und für unsere Gesellschaft – egal ob wir zur Arbeit fahren, reisen oder Güter bewegen. Das Verkehrszentrum zeigt nicht nur wertvolle historische Exponate aus der über 100jährigen Sammlung des Deutschen Museums. Es will auch sichtbar machen, was Mobilität für jeden einzelnen von uns früher und heute bedeutet, wie sich der Verkehr in den letzten 200 Jahren entwickelte und was uns morgen erwartet.

Viele historische Fragen beantworten unsere Dauerausstellungen „Stadtverkehr“, „Reisen“ und „Mobilität und Technik“. Aktuellen Fragen gehen wir in temporären Ausstellungselementen und Sonderausstellungen und vielen Veranstaltungen nach.

Vermietung

Genutzt wird das Verkehrszentrum nicht nur als musealer Ausstellungsort, sondern auch für Vorträge, Konferenzen, Tagungen u.v.m. Für private Veranstaltungen bis zu 800 Personen stehen Flächen in den Hallen I und III (mit Auditorium) sowie im Seminarraum zur Verfügung.

Blick in das Auditorium von Halle III.

Unser Raumangebot

Nähere Informationen zur Anmietung von Räumlichkeiten im Verkehrszentrum, der Museumsinsel und den anderen Zweigstellen.