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„Die Entwicklung der Raumfahrt hat neue Geschäftsfelder und Projekte im Weltraum eröffnet. Doch wir haben dafür kein hinreichendes Regelwerk. Wir haben nicht einmal Verkehrsregeln für Satelliten im Orbit,“ so Kurator Aron Schöpf. Die Neupräsentation von „Weltraumrecht“ in der Dauerausstellung „Raum und Zeit“ stellt die aktuellen technik-ethische Fragen anhand des Mondes vor – und das auf spielerische Weise.

Jeder Museumsgast darf selbst mit einer Spielkarte zu drei Szenarien abstimmen: Eine globale Zusammenarbeit durch einen umfassenden Mondvertrag (Weltmond), ein ungeordneter Wettlauf um Ressourcen und Gebiete (Mondrennen) und der strenge Schutz des Mondes mit begrenztem Zugang nur für wissenschaftliche Missionen (Mond pur) stehen zur Auswahl. Die Spielkarten stellen fiktionale Bildmotive den realen Herausforderungen gegenüber und verweisen so auf das Wechselspiel von Science und Fiction, das sich als Grundthema durch die gesamte Dauerausstellung des Museums zieht. Über einen QR-Code auf den Spielkarten erreichen die Museumsgäste eine begleitende Website mit vertiefenden Informationen zum Weltraumrecht und der Möglichkeit, ihre eigenen Ideen einzubringen.

Die Spielestation wird begleitet von einer taktilen Mondkugel, einem Drehwürfel, der die Raumschiffe der Amerikaner, Russen, Chinesen und Inder zeigt, mit der sie ihre nächste Mondlandung planen, und einer Mondkarte. Sie verdeutlicht, dass alle Nationen Interesse an Landeplätzen am rohstoffreichen Südpol haben.
 
Die Neupräsentation „Weltraumrecht“ ergänzt die Dauerausstellung im Themenbereich Raum und Zeit, in der unter anderem das Moon Village zu sehen ist – ein eindrucksvolles Modell als Beispiel, wie Menschen auf dem Mond leben und arbeiten könnten. An einer Telefonzelle können die Museumsgäste vom Mond zur Erde telefonieren und erleben die verzögerte Übertragung mit 1,3 Sekunden. Großformatig projizierte Ausschnitte aus Science Fiction-Filmen zeigen, dass der Mond schon immer eine Anziehungskraft auf den Menschen hatte und zu Gedankenexperimenten eingeladen hat.
 
„Eine kontinuierliche Überarbeitung unserer Dauerausstellungen ist Teil des Museumskonzeptes,“ erklärt Marion Grether. „Wir greifen die aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen auf. Mit dem dynamischen Ansatz können wir eine Brücke zwischen Theorie und Praxis schaffen und zum Dialog einladen.“