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Ein kinetisches Kunstwerk, das stetig neu bespielt werden kann, bildet den neuen Auftakt zum Zukunftsmuseum. Von 1. August an stimmt es die Museumsgäste auf ihren Besuch ein.

Die Kinetic Wall verbindet physische und digitale Elemente. Auf einem schwarzen Quadrat sind 196 frei rotierbare Zeiger mit je sieben videofähigen LEDs angeordnet. Alle Zeiger und LEDs sind einzeln ansteuerbar, so dass sich unendlich viele wandelbare Zusammenhänge abbilden lassen. Mechanik, Elektronik und Informatik gehen Hand in Hand.

Die Erstbespielung durch das Künstlerkollektiv PlanValley ist eine Hommage an das digitale Simulations-Spiel „Game of Life“ des Mathematikers John Horton Conways aus dem Jahr 1970, bei dem Zellen auf einem unendlichen Raster miteinander interagieren. Je nachdem in welcher Nachbarschaft sich die Zellen befinden, sterben sie ab oder leben in Form neuer Zellkonfigurationen fort. Dieses Konzept wurde auf die Kinetic Wall übertragen und um zwei Dimensionen erweitert: Die Farbe der LEDs gibt Auskunft über die Distanz zu den benachbarten Zellen. Die Zeigerbewegung steht für die Lebensdauer.

„Wir verstehen die Kinetic Wall als eine Leinwand, die wir Digitalkünstlern zur Verfügung stellen,“ so Museumsleiterin Marion Grether. „Wir sind ein Zukunftsmuseum, in dem es um Technik geht und auch darum, wie Menschen mit Technik in Interaktion treten.“ 

„Die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine ist nicht nur eine technische Frage, sondern auch eine Form der Kunst. Die Interaktion eröffnet neue kreative Ausdrucksmöglichkeiten und hinterfragt traditionelle Konzepte von Kreativität und Autorenschaft.“

Die „Leinwand“ ist ein Prototyp des Stuttgarter Unternehmens SOLIDSENSE. Sie fügt sich in das Ausstellungskonzept des Hauses ein, das basierend auf Prototypen mögliche Zukünfte aufzeigt und technik-ethische Fragen stellt.
Die Metallkonstruktion besteht aus 49 Modulen mit je vier, gleichmäßig angeordneten drehbaren LED-Zeigern gleicher Größe. Gemeinsam nehmen sie eine Fläche von vier Quadratmetern ein, mittig auf der prominenten Eingangswand im Museumsfoyer. Eine Vielfalt an Programmierungen ist denkbar. Mittels Sensorik kann die Kinetic Wall auch auf äußere Einflüsse und die Betrachtenden in Echtzeit reagieren. Dank eines Digital Twins ist es Kunstschaffenden zukünftig möglich, nicht nur vor Ort sondern letztlich von überall auf der Welt eine neue Bespielung der Kinetic Wall zu gestalten. 

„Die Arbeit mit der kinetischen Wand war eine großartige Erfahrung für uns als Künstler“, so Benjamin Petit, PlanValley. „Wir sind von der traditionellen Pixelanimation auf einem Bildschirm zu einer echten, sich bewegenden Skulptur übergegangen, die einer Computersimulation Form, Bewegung und Farbe verleiht. Es entstand ein Kunstwerk, das sich ständig neu erfindet. Kein Betrachter wird jemals dieselbe Animation sehen.“

„Ich freue mich sehr, dass wir das Deutsche Museum von unserem Konzept der rotierenden Zeiger kombiniert mit LED-Pixeln begeistern konnten,“ ergänzt Sören Fricke, Geschäftsführer SOLIDSENSE: „Unser besonderes Augenmerk lag darauf, eine einzigartige, digitale Leinwand zu schaffen, die qualitativ und inhaltlich den hohen Ansprüchen des Zukunftsmuseums gerecht wird und nun von wechselnden Digitalkünstlern bespielt werden kann. Ganz besonders stolz macht mich, dass wir das gesamte Projekt mit unserem jungen Team komplett intern und gemeinsam mit engen Partnern in kürzester Zeit umgesetzt haben.“

KONTAKT
Claudia Luxbacher M.A.
Presse und Kommunikation
Deutsches Museum
von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik (AdÖR)
Zweigstelle Nürnberg – „Das Zukunftsmuseum“
Augustinerhof 4
90403 Nürnberg

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