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(Nürnberg, 22. Oktober 2024) „Die Zukunft liegt nicht nur auf der Erde, sondern auch in den Sternen,“ sagt Marion Grether, Museumsleiterin des Deutschen Museums Nürnberg. Mit Exponaten zum „Weltraumrecht“ stellt das Zukunftsmuseum neue technik-ethische Fragen und begleitet die Neupräsentation der Dauerausstellung mit einem fulminanten, kosmischem Veranstaltungsprogramm: Auf dem Nürnberger Hauptmarkt landet der SpaceBuzz und der Zukunftsplausch holt Raumfahrt-Experten auf die Bühne. 

„Unsere Entscheidungen, die wir heute treffen, beeinflussen unser Zusammenleben in der Zukunft,“ so Marion Grether. „Aktuell stehen Entscheidungen für das außerterrestrische Zusammenspiel nationaler und privat-kommerzieller Interessen an.“ 

„Die Entwicklung der Raumfahrt hat neue Geschäftsfelder und Projekte im Weltraum eröffnet. Doch wir haben dafür kein hinreichendes Regelwerk. Der gescheiterte Mondvertrag von 1979 zeigt, wie schwierig es ist, internationale Regelungen zu finden, wenn wirtschaftliche und strategische Interessen im Spiel sind,“ erläutert Aron Schöpf, Kurator der Dauerausstellung Raum und Zeit. „Der Mond ist nur ein Beispiel – wir haben nicht einmal Verkehrsregeln für Satelliten im Orbit. Die zentralen Fragen sind: Wer darf was? Und wie regeln wir das?“

Die Ausstellung stellt drei mögliche Szenarien für ein Zusammenleben auf dem Mond vor und wählt dafür einen spielerischen Ansatz. Jeder Museumsgast darf selbst mit einer Spielkarte entscheiden: Gibt es eine globale Zusammenarbeit durch einen umfassenden Mondvertrag (Weltmond), einen ungeordneten Wettlauf um Ressourcen und Gebiete (Mondrennen) oder den strengen Schutz des Mondes mit begrenztem Zugang nur für wissenschaftliche Missionen (Mond pur). Die Spielkarten stellen fiktionale Bildmotive den realen Herausforderungen gegenüber und verweisen so auf das Wechselspiel von Science und Fiction, das sich als Grundthema durch die gesamte Dauerausstellung des Museums zieht. Über den QR-Code auf den Spielkarten erreichen die Museumsgäste eine begleitende Website mit vertiefenden Informationen zum Weltraumrecht und der Möglichkeit zum Austausch mit Interessierten.

Die Spielestation wird begleitet von einer taktilen Mondkugel, einem Drehwürfel, der die Raumschiffe der Amerikaner, Russen, Chinesen und Inder zeigt, mit der sie ihre nächste Mondlandung planen, und einer Mondkarte. Sie verdeutlicht, dass alle Nationen Interesse an Landeplätzen am rohstoffreichen Südpol haben.

Die Neupräsentation „Weltraumrecht“ stellt drei Szenarien für den Mond vor: Weldmond, Mondrennen und Mond pur. Sie ergänzt die Dauerausstellung im Themenbereich Raum und Zeit, in der unter anderem das Moon Village zu sehen ist – ein eindrucksvolles Modell als Beispiel, wie Menschen auf dem Mond leben und arbeiten könnten. An einer Telefonzelle können die Museumsgäste vom Mond zur Erde telefonieren und erleben die verzögerte Übertragung mit 1,3 Sekunden. Großformatig projizierte Ausschnitte aus Science Fiction-Filmen zeigen, dass der Mond schon immer eine Anziehungskraft auf den Menschen hatte und zu Gedankenexperimenten eingeladen hat. 

„Eine kontinuierliche Überarbeitung unserer Dauerausstellungen ist Teil des Museumskonzeptes,“ erklärt Marion Grether. „Wir greifen die aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen auf. Mit dem dynamischen Ansatz können wir eine Brücke zwischen Theorie und Praxis schaffen und zum Dialog einladen.“

Bildungsprogramm – VR-Erlebnis im SpaceBuzz: Ein Flug ins Weltall

Die Neupräsentation „Weltraumrecht“ wird begleitet von einem breiten Bildungsprogramm. Ein Highlight ist der SpaceBuzz, der vom 22. bis 24. Oktober 2024 auf dem Nürnberger Hauptmarkt landet.

Das Virtual-Reality-Erlebnis eröffnet den Besuchenden einen neuen Blick auf die Erde, der normalerweise Astronautinnen und Astronauten vorbehalten bleibt. Sie erleben in einem 15-minütigen Flug den Overview-Effekt. Die Schönheit und Zerbrechlichkeit unseres Planeten wird aus dieser Perspektive besonders deutlich. Der zu einer Rakete umgebaute LKW bietet Platz für acht Personen, die gemeinsam ins All starten. Sie umkreisen die Erde und erfahren auf ihrer Reise mehr über das fragile Ökosystem unseres Planeten sowie die aktuellen Herausforderungen, die mit dem Klimawandel verbunden sind.
  
Für Schulklassen ist der Vormittag reserviert. Das VR-Erlebnis wird kombiniert mit Laboreinheiten im Museum, in denen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Klimawandel auseinandersetzen. Das Programm dauert 1,5 Stunden und ist für die 7. und 8. Jahrgangsstufe (Alter 12 bis 14 Jahre) ausgelegt. Es kann, dank der Unterstützung der Freunde des Deutschen Museums Nürnberg e.V., an allen Tagen kostenfrei angeboten werden.

Stimmen zum SpaceBuzz

Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg begrüßt die Kooperation zwischen Zukunftsmuseum und Stadt Nürnberg. „Nürnberg ist Zukunft. Bereits als kleiner Junge war ich vom All fasziniert. Ich freue mich, dass nun im Herzen der Nürnberger Altstadt mit dem SpaceBuzz ein Bildungsangebot für Alt und Jung ermöglicht werden kann, das zum Träumen und Nachdenken einlädt. Mit dem Zukunftsmuseum haben wir einen starken Partner in Nürnberg, der unser städtisches Angebot ergänzt und bereichert. Nürnberg trägt mit seiner industriellen Basis und seinen Forschungseinrichtungen aktiv zur Entwicklung und Anwendung von Raumfahrttechnologien bei.“

Cornelia Trinkl, Schul- und Sportreferentin der Stadt Nürnberg betont die Möglichkeiten, die sich Schulen eröffnen. „Vom Hauptmarkt direkt ins Weltall. In den kommenden drei Tagen schlüpfen circa 200 Schülerinnen und Schüler dank VR-Erlebnis in die Rollen von echten Astronauten. Für unsere Schulen ist dieses Bildungsangebot eine galaktische Möglichkeit, um die Schülerinnen und Schüler für die Themen Weltall, Raumfahrt, Umweltschutz sowie ihre Bedeutung für die Gesellschaft zu begeistern.“  

Prof. Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzende Freunde des Deutschen Museums Nürnberg e.V.
unterstreicht die Bedeutung der Bildungsarbeit: „Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft, und es ist uns ein großes Anliegen, das Deutsche Museum Nürnberg dabei zu unterstützen, junge Menschen für Wissenschaft und Technik zu begeistern. Der SpaceBuzz bietet ein einzigartiges Erlebnis, das nicht nur faszinierende Einblicke ins Weltall ermöglicht, sondern auch die Verantwortung für unseren Planeten verdeutlicht. Wir freuen uns, dass durch unsere finanzielle Unterstützung das Bildungsprogramm für Schulen kostenfrei ist und wir so einen Beitrag zur Förderung der nächsten Generation leisten.”

Details zum SpaceBuzz:
Datum: 22. bis 24. Oktober 2024
Uhrzeit: 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr für Individualbesucher
Ort: Hauptmarkt Nürnberg, neben dem Schönen Brunnen
• Kosten: 5 Euro zusätzliche zum Museumseintritt (9.50 Euro / 6 Euro ermäßigt)
• Ticket: Erhältlich nur am Tag des Museumbesuches an der Museumskasse (Augustinerhof 4, 90403 Nürnberg) in Verbindung mit einer Eintrittskarte zum Museum

Information der Betreiber: https://www.spacebuzz.earth/
Spacebuzz Trailer (3.5 Minuten)
Spacebuzz Bildungsprogramm für Schulen (2 Minuten)

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ÜberMorgen – der Zukunftsplausch: „Zweitwohnsitz Weltall: Realität oder Science-Fiction?“

Am 29. Oktober 2024 findet passend zum Weltraumschwerpunkt ein Zukunftsplausch mit dem Titel Zweitwohnsitz Weltall: Realität oder Science-Fiction? im Zukunftsmuseum statt. Expertinnen und Experten diskutieren darüber, ob der Mond oder andere Himmelskörper in naher Zukunft bewohnbar werden, oder ob diese Vorstellung Science-Fiction bleibt.

Details zur Veranstaltung:
Datum: 29. Oktober 2024
Uhrzeit: 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr
Ort: Forum im Deutschen Museum Nürnberg
Kosten: Eintritt frei (Reservierung erforderlich, online oder an der Museumskasse)

Gäste:
Prof. Dr. Gisela Detrell (TU München, Professur für Human Spaceflight Technology)
Robert Boehme (IT-Sicherheitsspezialist und Gründer eines privaten Raumfahrtunternehmens)
Thomas Uhlig (Projektmanager LUNA, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.)

Moderation: Aron Schöpf (Kurator der Ausstellung „Raum und Zeit“, Deutsches Museum Nürnberg)
Für alle, die nicht vor Ort sein können: Der Zukunftsplausch wird auch via YouTube-Livestream übertragen: https://www.youtube.com/watch?v=7Ok0WVbeI2A
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BILDMATERIAL und DIGITALE VERSION der Pressemitteilung:  
Download-Link: https://gofile.me/6XpzA/pli4Q7uHD

Das Bildmaterial darf ausschließlich in Zusammenhang mit einer aktuellen Berichterstattung und unter Nennung des Fotografen (in Bilddatei genannt) genutzt werden.

KONTAKT
Claudia Luxbacher M.A.
Presse und Kommunikation
Deutsches Museum Nürnberg – Das Zukunftsmuseum

Tel. + 49 911 21548 - 890  
Mobil +49 152 08271359
c.luxbacher@deutsches-museum.de
www.deutsches-museum.de/nuernberg

Link zur Website Weltraumrecht: 
www.deutsches-museum.de/nuernberg/ausstellungen/raum-und-zeit/zukunft-mond-recht