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Das Deutsche Museum Nürnberg – Das Zukunftsmuseum erweitert sein Angebot für sehbehinderte und blinde Menschen. Die HoloAudioTour bietet ein einzigartiges Museumserlebnis. Sie ermöglicht es Menschen mit Sehbehinderung, die Ausstellung selbstständig zu erkunden – ein Angebot, das Technik und Inklusion auf bisher ungeahnte Weise verbindet.

Die HoloAudioTour nutzt Augmented-Reality-Technologie in Form der HoloLens 2 von Microsoft. Die AR-Brille bietet Zugang zu den Inhalten des Museums, die zielgruppengerecht aufbereitet sind. Verschiedene Sinne werden auf der Tour angesprochen, so dass der Besuch im Museum zu einer einmaligen Erfahrung vor Ort wird.

„Das Zukunftsmuseum will seine Inhalte möglichst vielen Menschen zugänglich machen,“ sagt Museumsleiterin Marion Grether. „Die HoloAudioTour ist für uns ein großer und wichtiger Schritt auf unserem Weg zu mehr Barrierefreiheit. Sie folgt unserem Leitsatz Zukunft für alle – Zukunftsmuseum für alle“.

Die AR-Brille bietet einen 360-Grad-Rundum-Sound und navigiert die Besuchenden mit akustischen Signalen durch das Museum. Ergänzend hinzu tritt eine farbige Einspielung auf der holografischen Linse der Brille, die seheingeschränkte Menschen unterstützt, auch visuell der Route zu folgen. Farbigkeit, Klang und Abspielgeschwindigkeit sind aus verschiedenen Optionen individuell wählbar.

Die HoloAudioTour ermöglicht Menschen mit Sehbehinderung ein weitgehend autonomes Museumserlebnis. Hörtexte, taktile Stationen, Gerüche und interaktive Elemente machen die Ausstellungsinhalte multisensorisch erlebbar. Beispielsweise erkunden blinde Menschen das Gewicht verschiedener, ressourcenschonender Beton-Arten, sie hören, wozu KI-Klänge heute schon fähig sind und ertasten die Vielfalt des menschlichen Gehirns.

Verschiedene Touren führen die Besuchenden durch das Museum und eröffnen auf jeder Route ethische Fragestellungen zu Zukunftstechnologien – genau im Sinne des Zukunftsmuseums, das sich im Spannungsfeld von Science und Fiction bewegt.

Je Ausstellungbereich wird ein Rundgang von 30 bis 60 Minuten angeboten. Die Routen bestehen aus rund 20 Einzelstationen und sind frei kombinierbar. Bereits vorhanden sind Touren zu den Bereichen „Körper und Geist“, „Arbeit und Alltag“, „System Stadt“ sowie „System Erde“.

Der Bereich „Raum und Zeit“ ist aktuell in Bearbeitung. Er wird zeitgleich mit der Aktualisierung der dortigen Dauerausstellung ab Herbst 2024 angeboten. In der Planung ist zudem eine HoloAudioTour für die kommende große Sonderausstellung (ab April 2025 zum Thema NewFood).

Die Teilnehmenden erhalten eine technische Einführung und haben die Möglichkeit, sich mit der Handhabung der Brille vertraut zu machen, bevor sie selbständig durch die Ausstellung gehen. Es handelt sich um ein individuelles Angebot, das von Einzelbesuchern gebucht werden kann. Auch eine Begleitperson ist möglich.

Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Firma Inclusify / ACP Digital aus Nürnberg sowie Menschen der Blinden-Community entwickelt und vom Freundeskreis des Museums finanziert.

„Ich danke dem Museum für die großartige Projektidee und unseren Unterstützern, Unternehmen und privaten Personen, für ihren finanziellen Beitrag von rund 80.000 Euro,” sagt Wolfgang Graf Castell zu Castell, Vorstandsmitglied Freunde Deutsches Museum Nürnberg e.V. „Es ist uns ein Anliegen und eine Freude, das Museum bei inklusiven Projekten zu unterstützen. Die bisherigen Projekte, die unser Freundeskreis finanzierte, hatten das Ziel, junge Menschen über spannende Experimente an die Welt der Zukunftstechnologien heranzuführen. Die HoloAudioTour ist nun unser größtes und diesmal inklusives Projekt. Es eröffnet sehbehinderten und blinden Menschen die Möglichkeit, über die HoloAudioTour einen Zugang zu finden und an den Botschaften des Museums zu partizipieren.“

Das Angebot steht sehbehinderten und blinden Menschen ab 12 Jahren sowie deren Begleitpersonen zur Verfügung. Es ist im Museumseintritt inkludiert. Die Buchung erfolgt vorab über den Besucherservice des Museums.

Die HoloAudioTour ergänzt das inklusive Angebot des Museums. Ein Bodenleitsystem, haptische Übersichtspläne und taktile Stationen sind seit Eröffnung des Museums im September 2021 Kernbausteine der baulichen und inhaltlichen Barrierefreiheit des Zukunftsmuseums. Sie werden stetig um spezialisierte Angebote erweitert.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Terminvereinbarung finden Sie im Bereich „Barrierefreier Besuch“ auf unserer Webseite.