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In Zeiten der allgegenwärtigen digitalen mobilen Kommunikation spielt die analoge Übertragungstechnik eine entscheidende Rolle.

10W EIRPSendeleistung

1500 kHz Frequenz

Drahtlose Übertragung von LTE, WLAN und Co. basieren allesamt auf den analogen Gesetzmäßigkeiten von Erzeugung und Empfang von elektromagnetischen Wellen. Radio Eule, der Mittelwellensender des Deutschen Museums, steht für diese technologische Grundlage aus den Anfängen von Rundfunk und Nachrichtentechnik.

On air

Seit dem 20. Oktober 2018 erinnert Radio Eule, der Mittelwellensender des Deutschen Museums, an die Anfänge des Rundfunks in Deutschland. Rund um Radio Eule soll in Zukunft ein Bildungsprogramm entstehen, das die für die Entwicklung der Kommunikationstechnik wegweisende Technologie des Mittelwellenrundfunks anhand einfachster Empfänger auch für SchülerInnen erfahrbar macht.

Radio Eule sendet mit 10W EIRP auf einer Frequenz von 1500 kHz und ist fast im gesamten Münchener Stadtgebiet zu hören. Bei außergewöhnlichen Wetterlagen - meist in den Nachtstunden - und mit Spezialantennen ist der Empfang aber sogar bis hin nach Finnland möglich. Die Verbreitung ist durch regelmäßige Empfangsberichte, die wir von Funkamateuren erhalten, sehr gut belegt.

Programmbeiträge werden 24/7 ausgestrahlt, wobei ein professioneller mp3-Player im Loop-Betrieb ein mehrstündiges Programm bestehend aus Musik- und wissenschaftlich/technischen Wortbeiträgen abspielt.

Geschichte

Im Jahr 2015 wurden in Deutschland die letzten Mittel- und Langwellensender abgeschaltet. Damit starb in den Augen vieler Radiofreunde auch ein beliebter und einfacher Einstieg in die Welt des Amateurfunks. Ein Mitglied des Freundes- und Förderkreises des Deutschen Museums schmerzte der Abschied vom Mittelwellen-Radios besonders. Der leidenschaftlichen Funkamateur Christoph Heiner gab den Anstoß für das Projekt „Radio Eule“ und stieß damit bei Wolfgang M. Heckl auf offene Ohren. In der „Langen Nacht der Münchner Museen 2018“ ging „Radio Eule“ erstmals im Probebetrieb „on Air“. Einige Monate später wurde das Provisorium auf dem Turm gegen einen leistungsstärkeren Sender ausgetauscht. Unterstützung gab es dabei vom Rundfunkmuseum Cham.

On Air: Radio Eule

Das Deutsche Museum sendet „Radio Eule“ auf 1500 kHz Mittelwelle. Jetzt haben die Kollegen vom Rundfunkmuseum Cham einen leistungsstärkeren Sender vorbeigebracht und installiert.

So baut man einen Mittelwellen-Radioempfänger

Das Deutsche Museum sendet auf 1500 kHz "Radio Eule". Da Mittelwelle heute nicht mehr Radio-Standard ist, zeigen wir hier, wie man sich einfach einen eigenen Empfänger bauen kann. Die benötigten Bauteile gibt es im Elektrofachhandel. Wichtigstes Werkzeug ist der Lötkolben. Ansonsten braucht man noch eine Schere, eine Zange und einen Seitenschneider. Viel Erfolg beim Nachbauen!

Antenne

  • 10W EIRP auf einer Frequenz von 1500 kHz: zur Verwendung kommt eine asymmetrisch gespeiste λ/4- Monopolantenne (Marconiantenne).
  • Geführt wird die 50 m - Antenne (Bronzelitze) innerhalb eines  Dyneema-Seils mit einen Durchmesser von 5mm.
  • Die Antenne ist vom Mast auf dem Museumsturm schräg nach unten Richtung Nordost abgespannt (Spannweite ca. 80 m).
  • Der Fußpunkt der Antenne befindet sich oben auf dem Museumsturm (h = ca. 66 m).

Sender

  • Der Sender wurde vom Rundfunkmuseum Cham installiert. Dieser hat u.a. eine automatische Pegelregelung, was die Aussteuerung deutlich erleichtert.
  • Der Sender besteht aus Teilen des ehemaligen Nautel AM-Senders den der bayerische Rundfunk auf 801 kHz in Ismaning betrieb.
  • Der Sender arbeitet mit einer Rechteck-PWM-Modulation. Die Oberwellen werden durch einen nachgeschalteten mehrpoligen Filter ausreichend unterdrückt. (Rücklauf <0,5 W, Modulation: ca. 50 %)

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