Sammelleidenschaft
Es sind Alltagsgegenstände: Sie sind einfach da, sie werden benutzt. Sie ziehen keine Aufmerksamkeit auf sich. Sie wollen keine Designpreise gewinnen und können…
Sonderausstellung
1. Juli bis 3. Oktober 2016
Foyer der Bibliothek (gegenüber vom Haupteingang des Museums)
Es sind Alltagsgegenstände: Sie sind einfach da, sie werden benutzt. Sie ziehen keine Aufmerksamkeit auf sich. Sie wollen keine Designpreise gewinnen und können trotzdem wunderschön sein. Dinge, die jeder von uns im Haus hat, aber selten wirklich anschaut: Hämmer, Scheren, Kleiderbügel, Kugelschreiber und Klappmesser. Die Ausstellung „No Name Design“ führt sie uns vor Augen – und gibt unseren anonymen Alltagsbegleitern ein Gesicht.
Es braucht einen aufmerksamen Beobachter wie Franco Clivio, um die Schönheit der kleinen Dinge ans Licht zu bringen. Der Schweizer Gestalter und Dozent (*1942) hat rund 1000 Gebrauchsobjekte für die Schau versammelt. Clivio: „Ich sammele, seit ich Hosentaschen habe.“ Aber er sammelt eben nicht nur. Er geht neugierig durch die Welt und schaut sich die Gegenstände an. Und hat dabei nicht nur einen Blick für die Schönheit der Objekte, sondern auch für ihre Funktionalität. „Erst schön und richtig ist richtig schön.“
Und diese „richtig schönen Dinge“ sind jetzt im Vorraum der Bibliothek des Deutschen Museums zu sehen – liebevoll und minutiös in Vitrinen arrangiert von Franco Clivio und dem Fotografen Hans Hansen. In 29 Kapiteln erzählt Franco Clivio die Geschichte hinter den Dingen. Bewegte Fotosequenzen zeigen, wie die Gegenstände im Detail funktionieren.
Von den wenigsten der 1000 Objekte ist bekannt, wer sie erfunden oder entworfen hat. Sie gehören zum anonymen Alltagsdesign und sind nicht Teil der offiziell zelebrierten Designkultur. „No Name Design“ ist eine Liebeserklärung an die unscheinbaren Dinge, an ihre intelligente Gestaltung mit meist verborgener technischer Raffinesse, die bei näherer Betrachtungüberraschen und staunen lassen. Entstanden ist ein grandioses Sammelsurium von anonym gestalteten Gegenständen, die – ins rechte Licht gerückt - ihre Schönheit entfalten und ihre raffinierte Gestaltung und Funktionalität zeigen.
Der Generaldirektor des Deutschen Museums, Wolfgang M. Heckl, sagt: „Ich mag diese Ausstellung sehr. Nicht nur, weil ich diese Sammelleidenschaft mit Clivio gemeinsam habe, sondern auch, weil er sich wie ich Gedanken macht um intelligentes Design von Alltagsgegenständen. Und die ungewöhnlichen Dinge liebt und die Schönheit im Detail entdeckt.“