Der Lilienthal Gleiter
Vom Fliegeberg ins Deutsche Museum
Seit 1904 fasziniert der Normal-Segelapparat von Otto Lilienthal Besucher und Forscher im Deutschen Museum gleichermaßen. Dieser stumme Zeitzeuge der ersten Schritte zum Menschenflug ist jedoch heute in einem sehr fragilen Zustand.
Den Gleiter zu erhalten ist das Ziel der "Operation Lilienthal". Das gelingt durch die Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen im Deutschen Museum: der Werkstätten, der Kuratoren, der Konservierungswissenschaft und vielen mehr.
In Restaurierungsarbeit behandeln wir Fragen zur Geschichte des Gleiters während der Flugversuche, die Lilienthal durchgeführt hat. Wir untersuchen jedoch auch die Geschichte des Gleiters als Exponat im Deutschen Museum. Dazu analysieren wir die originalen Materialien, aber auch die Reparaturen am Normal-Segelapparat und entwickeln Methoden für seine Reinigung und Stabilisierung. Eine besondere Bereicherung ist die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern und mit anderen Lilienthal Forschern. Ergebnisse dieser Zusammenarbeit werden auch die Ausstellungspräsentation des Gleiters im Deutschen Museum auf der Museumsinsel bereichern. Dort wird der Gleiter ab 2028 in der Ausstellung Historische Luftfahrt präsentiert, die derzeit wegen der Modernisierung nicht zugänglich ist.
Bildergalerie
Wie es zu den Schäden am Lilienthal Gleiter kam
Otto Lilienthal (1848–1896) baute unzählige Gleiter mit unterschiedlichen Konfigurationen für praktische Flugversuche. Nach seinem Tod vernichtete Gustav Lilienthal (1849-1933) den Großteil der Fluggeräte, die in der Maschinenfabrik seines Bruders eingelagert waren. Erhalten sind heute die Normal-Segelapparate, die Lilienthal weltweit verkaufte und die Gleiter aus seinem Fliegeberg Schuppen in Berlin, Lichterfelde. Diese Exemplare gelangten über das Berliner Patentbüro Reichau und Schilling z.B. an das Deutsche Museum oder an Igo Etrich (1879-1967), der sein Sturmflügelmodell später dem Technischen Museum Wien vermachte. Die Ausstellungs- und Lagerungskonzepte vor allem während dem Zweiten Weltkrieg haben dazu geführt, dass der Gleiter aus dem Deutschen Museum heute in sehr empfindlichen Fragmenten erhalten ist. Lesen Sie mehr zu den Schäden und wie die Restauratoren damit umgehen unter Restaurierung und Ausstellung.
Weiterführende Links
Otto Lilienthal Museum Anklam
Bilder Datenbank auf der Webseite des Lilienthal Museums.
Webseite Otto Lilienthal MuseumDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Göttingen
Ende Juli 2019 gelangen dem DLR-Mitarbeiter Markus Raffel erstmals dokumentierte Flüge mit einem Nachbau des ersten Doppeldeckers der Welt.
Webseite DLR Der erste Doppeldecker der WeltDeutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt Lilienthal-Oberth e.V.
Luftfahrt und Gesellschaft: Der Fachausschuss zur Geschichte der Luftfahrt
Zur Webseite DGLR Geschichte der Luftfahrt
Otto Lilienthal - Biographie
Otto Lilienthal war nicht der erste Mensch, der das Fliegen probierte. Aber er war der erste, der das Prinzip des Vogelflugs erfolgreich umsetzte. Er bewies, dass ein Flugzeug nur dann fliegt, wenn seine Flügel wie die eines Vogels gewölbt sind. Erst diese Ablenkung des Luftstroms schafft Auftrieb und Vortrieb.