Direkt zum Seiteninhalt springen

Ende des Jahres 2020 kehrte die Polarstern mit den Forscherinnen und Forschern von der MOSAIC Expedition zurück. Mehr als ein Jahr hatten sie Daten von einem kilometerlangen Netz aus Messstationen gesammelt. Das Ergebnis ist die größte wissenschaftliche Daten­sammlung einer einzigen Region, letzte umfassende Bestandsaufnahme einer im Schwinden begriffenen Landschaft.

Ist ein spielerischer Umgang mit solchen Daten möglich? Das Künstlerduo Adnan und Nina Softić hat sie mit ihrem Team vertont. Ein Klanginstrument, das KLIMATON, wurde entwor­fen, das den Museumsgästen die Mischung unterschiedlicher aus Daten geschaffener Klanggruppen ermöglicht. Diese sogenannte Sonifikation stellt eine akustische Form der Anschauung dar.

Wir haben das Instrument in eine Telefonzelle eingebaut um ein ungestörtes Klangerlebnis zu ermöglichen. Hier entstehen neue Ideen und Zugänge um die komplexen Vorgänge in der Natur zu erfühlen. Was empfinden wir, wenn wir Daten über Schneefall, Fischschwärme oder Algen erklingen lassen? So ist auch ein Perspektivwechsel möglich: Kann die Klimakrise auch als Krise der Kultur begriffen werden?

Adnan Softić und Nina Softić haben sich intensiv mit den Beziehungen zwischen Wissen­schaft, Ökopolitik, Technologieproduktion und performativer Kunst auseinandergesetzt. Ihr kreativer Prozess vereint poetische und philosophisch-wissenschaftliche Erkundungen. Ihr Langzeitprojekt KLIMATON widmet sich der Herausforderung der Kommunizierbarkeit wis­senschaftlicher Daten im Kontext der Klimakrise. In Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Wissenschaftler*innen des MOSAiC-Projekts, dem Datenspezialisten Dr. Sebastian Mieruch-Schnülle, dem Komponisten Thies Mynther und einem erfahrenen technischen Team hat das Künstlerduo das KLIMATON entwickelt, das die Daten aus der Arktis in Klänge übersetzt – ein sonifiziertes Porträt einer schwindenden Landschaft.

Aktuell werden verschiedene Künstler*innen eingeladen, um gemeinsam mit dem KLIMA­TON neue Stücke zu produzieren.